Beschreibung
Díeser zweite Lyrikband eines Zyklus von insgesamt sechs Ausgaben, dem Leserpublikum abermals mit hundert Versen vorgelegt von Rainer Popp, ist durchzogen von den Fährtenspuren lasziver Sehnsüchte. Er ist angefüllt vom Verlangen nach ultimativer Lustvollendung, ist aufgeglüht im Antlitz des Begehrens, ist hingeblättert im Wehklagen und ist nach außen gestülpt in der wachsenden Furcht vor der Zerstörung der Welt. Und er ist bepackt mit den Chiffren von Ohnmacht und Selbstzerstörung, ist erleuchtet von Hoffnungen und Verzweiflung, ist beladen mit der Nachdenklichkeit über die Stille und über den Tod, ist gezeugt im Handumdrehen einer einzigen Nacht. Manchmal ist es eine Offenbarung, die Wort für Wort bloßgelegt wird, manchmal ist es die Hinfälligkeit, von der wir betroffen sind, manchmal ist es der Moment des alltäglichen Erlebens, der uns alle heimsucht als ungewisser Ausblick des Schicksals, dem wir alle unterworfen sind; wie es auch kommen mag und wie dem auch sei. Miese Gedichte, fulminant in ihren Sprachbildern, tragen die einheitliche Handschrift des Autors mit hohem Wiedererkennungswert: allesamt explosiv und extrovertiert und exaltiert und extraordinär und expressiv und exorbitant.
Autorenportrait
Rainer Popp, geboren am 24. März 1946 in Staßfurt (Sachsen-Anhalt), lebt und arbeitet seit 1989 als Schriftsteller und freier Journalist in Köln. Er ist Autor von mehr als einem Dutzend Büchern; darunter neun Romane. Zu Beginn der Sommerferien 1951 floh die Familie nach politischer Verfolgung und Freilassung seines Vaters aus Stasi-Haft, der als Oberstudiendirektor am heimatlichen Gymnasium Deutsch, Geschichte und Geografie lehrte, aus der damaligen DDR in den freien Teil Deutschlands; zunächst nach Bad Harzburg, dann nach Goslar an den Rand des Harzes. Bereits im Alter von 15 Jahren begann Rainer Popp Gedichte und Erzählungen zu schreiben; erste Veröffentlichungen folgten drei Jahre später. Als Gymnasiast in der Unterprimaner wurde er Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS). Seine beruflichen Stationen: Nach einem zweijährigen Volontariat bei der Goslarschen Zeitung ging er als Chefreporter zum Donaukurier nach Ingolstadt und anschließend als politischer Redakteur und Ressortleiter Zeitgeschehen in die Zentralredaktion der Westdeutschen Zeitung nach Düsseldorf. Er war Hauptstadt-Korrespondent der Bonner Nachrichtenagentur Deutscher Depeschendienst (ddp) und (in Doppelfunktion) Chefredakteur RTL-Radio und RTL-Fernsehen; außerdem Direktor des deutschen Programms von Radio Luxemburg sowie zeitgleich der Begründer und Leiter des Frühstücksfernsehens von RTL. Weitere berufliche Stationen von Rainer Popp: München, Wien, Budapest, Hamburg und Frankfurt am Main. Er ist Gründungsmitglied der 1990 gegen Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und gegen Antisemitismus ins Leben gerufenen Charta Europa, der auch der inzwischen verstorbene tschechische Staatspräsident Vaclav Havel angehörte; ebenso der österreichische Schriftsteller Johannes Mario Simmel (1924-2009), der Jugendbuch-Bestsellerautor Michael Ende (1929-1995) und die Kabarettistin Lisa Fitz. Ein weiterer Unterzeichner der Charta, von insgesamt hundert Mitwirkenden aus dem deutschen Sprachraum, ist auch der poetische Liedermacher Konstantin Wecker und die Wiener Schauspielerin, Sängerin und Buchautorin Erika Pluhar.