Beschreibung
Mehr als 44 Millionen Deutsche, die lohnabhängig beschäftigt sind, erfahren es tagtäglich bitter am eigenen Leibe: In vielen Fällen ist der Störfaktor Nr. 1 in Betrieben und Behörden der eigene Chef selbst. Die Mehrzahl von ihnen, auch als Monster in Maßanzügen apostrophiert, gelten nach Meinung ihrer Untergebenen als unfähig, selbstherrlich, egoistisch und geldgierig. Für manche Manager-Gehälter in zwei- und dreistelliger Millionenhöhe, bei denen Stundenlöhne von etlichen zehntausend Euro die Regel sind, müssen Durchschnittverdiener ein paar tausend Jahre arbeiten. Und obendrein, als wäre die Zeiten von Kaisern und Königen nicht längst vorbei, herrschen die Bosse (m/w/d) mit absolutistischen Methoden, regiert in den Büros und Amtsstuben das Prinzip von Befehl und Gehorsam; gepart mit monarchistischem Gehabe. In seinem Buch Mammon, Macht und Maßanzüge fordert Rainer Popp, einst selbst in hohen Positionen von Unternehmen tätig, dazu auf, die Macht an Manager in Zukunft nur noch durch ein Wahlmandat der Belegschaft zu vergeben. Seine neue Führungslehre, die er Management by Election nennt, zielt darauf ab, unfähige Chef abzuwählen, die guten und die fürsorglichen Bosse aber in ihren Ämtern zu bestätigen. "Zeigen wir mit einem Stimmzettel den überheblichen, den größenwahnsinnigen, den egozentrischen Nichtskönnern in den obersten Stockwerken die rote Karte", schreibt Popp. "Aber den charismatischen, den anerkannten, den beliebten Chefs, den sollten wir mit Begeisterung folgen."
Autorenportrait
Rainer Popp, geboren am 24. März 1946 in Staßfurt (Sachsen-Anhalt), lebt und arbeitet als Schriftsteller und Journalist in Köln. Zu Beginn der Sommerferien im Jahre 1951 floh die Familie nach der Freilassung seines Vaters aus Stasi-Haft, der als Oberstudiendirektor am heimatlichen Gymnasium Deutsch, Geschichte und Geographie lehrte, aus der damaligen DDR in den freien Teil Deutschlands; zunächst nach Bad Harzburg, dann nach Goslar an den Rand des Harzes. Bereits im Alter von fünfzehn Jahren begann Rainer Popp Gedichte und Erzählungen zu schreiben; erste Veröffentlichungen folgten drei Jahre später. Als Unterprimaner trat er in den Verband deutscher Schriftsteller (VS) ein. Seine beruflichen Stationen: Nach seinem Volontariat bei der Goslarschen Zeitung ging er als Chefreporter zum Donaukurier nach Ingolstadt und anschließend als Ressortleiter Zeitgeschehen und politischer Redakteur in die Zentralredaktion der Westdeutschen Zeitung. Er war Hauptstadt-Korrespondent der Nachrichtenagentur Deutscher Depeschendienst (ddp) und - in Doppelfunktion - Chefredakteur von RTL-Radio und RTL-Fernsehen; außerdem Direktor des deutschen Programms von Radio Luxemburg sowie - zeitgleich - Begründer und Leiter des Frühstücksfernsehens von RTL. Rainer Popp ist Mitglied der 1990 gegen Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus gegründeten Charta Europa, der auch der inzwischen verstorbene tschechische Staatspräsident Vaclav Havel angehörte.