Beschreibung
Er ist der Hauptdarsteller in dieser unflätigen, unerhörten und unwiderstehlichen Geschichte, die sich, einem lasziven Bilderbogen gleich, in 65.710 Wörtern wie in einem Sturmlauf literarisch entfaltet: Ludger Leo Lazar, ein in Kindertagen seelisch missbrauchter Drehbuchautor, der sich grämt, dass er viel zu wenig von jenen klugen, kreativen und geistvollen Blutstropfen seiner jüdischen Vorfahren abbekommen hat, ist am Ende seiner Nerven und seiner Schaffenskraft. Und er erinnert sich an die vielen zärtlichen Küsse seiner Mama, die sie ihm gab, nachdem sie ihre Freier empfangen und ihren kleinen Sohn unter dem Bett in der winzigen Kammer wieder hervorgeholt hatte. Er musste alles mitanhören, was sich über ihm auf der Matratze abspielte - mit all den schmutzigen Wörtern, mit all den eindeutigen Befehlen und mit all den eindeutigen Gerüchen. Eine Psychoanalyse soll ihm Heilung bringen, und er begibt sich auf flehentliches Anraten seiner Ehefrau in die Hände von Dr. med Dr. phil. L. Dix. Und das Schicksal, das nimmt seinen Verlauf - mit verhängnisvollen Folgen.
Autorenportrait
Rainer Popp, geboren am 24. März 1946 in Staßfurt (Sachsen-Anhalt), lebt und arbeitet als Schriftsteller und Journalist in Köln. Zu Beginn der Sommerferien im Jahre 1951 floh die Familie nach der Freilassung seines Vaters aus Stasi-Haft, der als Oberstudiendirektor am heimatlichen Gymnasium Deutsch, Geschichte und Geographie lehrte, aus der damaligen DDR in den freien Teil Deutschlands; zunächst nach Bad Harzburg, dann nach Goslar an den Rand des Harzes. Bereits im Alter von fünfzehn Jahren begann Rainer Popp Gedichte und Erzählungen zu schreiben; erste Veröffentlichungen folgten drei Jahre später. Als Unterprimaner trat er in den Verband deutscher Schriftsteller (VS) ein. Seine beruflichen Stationen: Nach seinem Volontariat bei der Goslarschen Zeitung ging er als Chefreporter zum Donaukurier nach Ingolstadt und anschließend als Ressortleiter Zeitgeschehen und politischer Redakteur in die Zentralredaktion der Westdeutschen Zeitung. Er war Hauptstadt-Korrespondent der Nachrichtenagentur Deutscher Depeschendienst (ddp) und - in Doppelfunktion - Chefredakteur von RTL-Radio und RTL-Fernsehen; außerdem Direktor des deutschen Programms von Radio Luxemburg sowie - zeitgleich - Begründer und Leiter des Frühstücksfernsehens von RTL. Rainer Popp ist Mitglied der 1990 gegen Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus gegründeten Charta Europa, der auch der inzwischen verstorbene tschechische Staatspräsident Vaclav Havel angehörte.