Beschreibung
Mit einem neuen methodischen Vorgehen verfolgt Heinrich Wölfflin das Ziel, die frühen Werke Michelangelos anhand formanalytischer Kategorien chronologisch und stilistisch zu ordnen. Dabei bestimmt er die Bedeutung der auf Echtheit geprüften Objekte für die spätere Entwicklung des Künstlers. Wölfflin untersucht die Werke hinsichtlich ihres Ausdruckswerts und vermeidet damit ihre biografische und kulturhistorische Verortung. Mit dieser provokativen Studie distanziert sich der junge Autor von der traditionellen Kunstgeschichtsschreibung und positioniert sich in der etablierten Michelangelo-Forschung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. An den Jugendwerken des Michelangelo, die an Wölfflins Habilitationsschrift Renaissance und Barock anschliessen, lässt sich die Zeitgebundenheit seines methodischen Vorgehens vor der Folie der Geschichte der Kunstgeschichte ablesen. Das Werk wird mit einer Einleitung von Joseph Imorde und einem kritischen Kommentar von Karolina Zgraja erstmals wissenschaftlich erschlossen und historiografisch kontextualisiert.
Autorenportrait
Tristan Weddigen ist Professor für Kunstgeschichte der Neuzeit an der Universität Zürich und Direktor an der Bibliotheca Hertziana - Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom. Oskar Bätschmann hatte bis zu seiner Emeritierung den Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Neuzeit und der Moderne an der Universität Bern inne. Joseph Imorde ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität Siegen. Karolina Zgraja ist Postdoktorandin an der Universität Zürich.