Beschreibung
Liebenswürdigkeit und Charme, der viel zitierte Grant, arrogante Distanziertheit und lustvolle Kommunikationsrituale: Milan Turkovic, geboren in Zagreb, mit Vorfahren aus Wien, Westfalen und Georgien, ein "echter Wiener" eben, beobachtet mit liebevoll-kritischer Hingabe seine Stadt. Da gibt es legendär mürrische Kellner - und Kaffeehäuser, deren Flair weltweit unerreicht ist. Hier überlebt eine Vielfalt an Sprachfärbungen, die der Musiker Milan Turkovic mit ganz besonders feinem Ohr wahrnimmt und mit spitzer Feder vortrefflich charakterisiert. Da blüht eine Kulturlandschaft, die Musik- und Theaterbegeisterten ein Schlaraffenland der Genüsse bietet. Und hier kann es geschehen, dass ein U-Bahn-Fahrer die Reisenden mit wortreicher Poesie unterhält. Doch in Wien gibt es auch: Baustellen, die zum nicht enden wollenden Dauerärgernis werden; bürokratische Haarspaltereien, die einem die Grausbirnen wachsen lassen; und eine zunehmende Ausländerfeindlichkeit, die immer aggressiver wird. Das Buch ist eine Liebeserklärung an Wien, jedoch eine, die auch Kritik wagt: ein Genuss für alle, die die Eigenheiten dieser Stadt neu entdecken möchten, gleichgültig, ob sie seit je hier wohnen oder erst vor Kurzem hergezogen sind.
Autorenportrait
Milan Turkovic entstammt einer österreichisch-kroatischen Familie. Er tritt als Dirigent und Fagottist in aller Welt, von New York bis Tokio, und bei bedeutenden Festivals auf. Als Autor wurde er vor allem durch drei Sachbücher über Musik bekannt: "Was Musiker tagsüber tun", "Hast du Töne" und "Die seltsamsten Wiener der Welt".