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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783850523837
Sprache: Deutsch
Umfang: 248
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Er ist ein begnadeter Fagottist und ein international gefragter Dirigent und Pädagoge. Er war Solofagottist bei den Wiener Symphonikern und im legendären Concentus Musicus, Gründungsmitglied beim Ensemble Wien-Berlin - und er leistet sich zu seinem Geburtstag eine Rückschau auf ein überaus reiches Musikerleben: Milan Turkovic. Geboren in eine aristokratische Familie in Zagreb erlebte er als Kind sowohl den Faschismus in Jugoslawien als auch die Schikanen des Tito-Regimes. Nur der Courage seiner Mutter ist es zu verdanken, dass sie mit ihrem Sohn wieder in ihre ursprüngliche Heimat Österreich ausreisen durfte. Im Wien der Nachkriegszeit lernt er im Salon der Mutter, selbst Sängerin, viele prominente Künstler kennen, die ihn inspirierten und die seine Liebe zu Bühne und Musik begründeten. Wie Milan Turkovic aber schlussendlich dazu kam, sich dem Fagott zuzuwenden und was dieses Instrument mit seiner lebenslangen Aversion gegen Waffen jeder Art zu tun hat, ist eine der bemerkenswerten und auch erheiternden Geschichten in diesem Buch. Unterhaltsam sind auch die Erzählungen über die vielen Reisen als Musiker - als junger Mann auf abenteuerlichen Wegen durch Afrika oder später unterwegs auf der ganzen Welt - sei es in der "Holzklasse" oder sei es in Privatjets, als Orchestermusiker, als Solist oder später als Dirigent. Faszinierend beschreibt er die Arbeit mit Nikolaus Harnoncourt im Concentus, die Gründung des Ensemble Wien-Berlin, das Leben mit Orchestermusikern und bar jeder Eitelkeit seine Begegnungen mit dem Who-is-Who der internationalen Künstler- und Musikerszene. Er erzählt über Umstände bei früheren CD-Aufnahmen oder von seiner Zeit als Quizmaster für das Fernsehen. Er spielte und dirigierte auf Berggipfeln oder in Flugzeughallen ebenso wie in allen bedeutenden Konzertsälen der Welt. Er trat schon einmal in einem Elvis-Kostüm oder singend mit Gerhard Bronner auf, und er schwärmt von seiner Liebe zum Jazz und von seiner Freundschaft zu Wynton Marsalis. Auch seiner zweiten Frau und großen Liebe, Ingrid Wendl, widmet er ein berührendes Kapitel. Milan Turkovic lässt uns teilhaben an seinen Erfolgen und Enttäuschungen. Er bringt herrliche Anekdoten aus allen Jahrzehnten, doch was er über seine Künstler-Kollegen schreibt, ist niemals voyeuristisch oder entlarvend, sondern Milan Turkovic erweist sich einmal mehr als umfassend gebildeter, vornehmer und vor allem den Menschen zugeneigter Beobachter. So ist dieses Buch eine Lebensgeschichte UND ein hochinteressantes Stück Musikgeschichte, vor allem ist es ein Buch, das mit großem Genuss und Gewinn zu lesen ist.

Autorenportrait

Milan Turkovic entstammt einer österreichisch-kroatischen Familie. Er kann auf eine weltweite Karriere als Musiker verweisen. Nach Engagements bei den Bamberger Symphonikern und den Wiener Symphonikern arbeitete er als Fagott-Solist und Kammermusiker und trat zudem bei unzähligen Festivals von Wien bis New York auf. Er war u.a. ein langjähriges Mitglied des Concentus Musikus Wien, des Ensemble Wien-Berlin und der Chamber Music Society of Lincoln Center in New York. Seit den Achtziger-Jahren ist er als Dirigent tätig. Ebenso genießt er als Pädagoge internationale Bekanntheit. Turkovic hat zeitweise als Fernsehmoderator gearbeitet. Seine bisher veröffentlichten Buchtitel sind "Was Musiker tagsüber tun", Hast du Töne", "Die seltsamsten Wiener der Welt" und "Wiener Leben. Wien erleben".