Beschreibung
Sich in Sicherheit wiegend, doch den Zweifel an dieser Sicherheit nie ganz aus dem Ärmel schüttelnd, versucht der Mensch, sein Leben quasi verdeckt zu leben. In guten Stunden jedoch, die ihn aus seiner Isolation holen, fühlt er sich als Lotse, der alle Klippen kennt und das ihm anvertraute Schiff geradezu blind ins offene Meer leiten kann. Doch dem Lebensschiff stellen sich immer neue, bisher unbekannte Klippen in den Weg, und das arme Menschlein, irre gemacht durch das Unbekannte, fährt in die Irre oder strandet. Der Mensch hat sich wieder einmal überschätzt. Er hat, und das tut er seit eh und je, die unentwegt laufenden Abfolgen des für uns zugänglichen Teils der Welt, des Teils nämlich, der ja schließlich des Menschen Konstrukt ist in Wirkung und Versagen, nicht gesehen, die sich weniger aus dem großen Eingreifen als aus den vielen kleinen Schritten, die uns erlaubt sind, ergeben; manch gelungenen Schritt gleich wieder verstolpernd.
Autorenportrait
Alexander Widner: Geboren 1940. Verschiedene Orte, Berufe, Ansichten, Vorstellungen, Obsessionen, Irrtümer, Vermutungen, Behauptungen, Narreteien. Lebt jetzt und voraussichtlich für den Rest seiner Tage in Klagenfurt. Etliche Veröffentlichungen, u. a.: "Am Abgrund der Bücher", "NY 11235", "Kreitzberg", "Gravesend", "Ashburns Knöpfe", "Stark wie ein Nagel", "Postscriptum oder Der exquisite Kadaver".