Beschreibung
Das 1918 errungene Frauenwahlrecht stellte auf dem Weg zur Gleichberechtigung der Frauen in der deutschen Gesellschaft einen ersten wichtigen Schritt dar. Auch auf kommunaler Ebene hatten vielfältige Aktivitäten der Frauenbewegung dafür seit dem 19. Jahrhundert den Boden bereitet. In der vorliegenden Studie wird am Beispiel der Stadt Leipzig das zunehmende politische Wirken Leipziger Frauen von der Jahrhundertwende bis zum Machtantritt der Nationalsozialisten im Jahre 1933 nachgezeichnet. Im Mittelpunkt stehen dabei die Veränderungen, die das Frauenwahlrecht für die Position der Frauen im politischen Leben der Stadt mit sich brachten. Untersucht wird, wie sich der Diskurs über ihre Teilhabe am politischen Willensbildungs- und Gestaltungsprozess entwickelte, wie die von Männern dominierten Parteien reagierten, welche Möglichkeiten sich Frauen mit der Wahl ins Stadtparlament oder gar ins Ratskollegium eröffneten und wo die Grenzen für ihre politische Mitwirkung lagen. Die Untersuchung des Leipziger Beispiels ist deshalb besonders aufschlussreich, weil die sächsische Großstadt die Wiege sowohl der organisierten deutschen Frauen- als auch der Arbeiterbewegung war. Es ist daher geeignet, allgemeine Entwicklungen besonders deutlich herauszuarbeiten.