Beschreibung
Gedichte erinnern eine Stimme versammelt Gedichte eines Poeten, der um sein baldiges Sterben weiß. Und dennoch - oder gerade deshalb - sind sie voller Helle und Lebensfreude. Mit lächelndem Humor und trotzigem Optimismus schreibt er über das Zusammenspiel von Licht und Schatten, Glück und Unglück, über Leben und Tod. Er beschwört die Wichtigkeit der Poesie im Leben, der Kunst überhaupt, die noch die dunkelsten Schattenwolken zu vertreiben weiß. Ernsthaft, nachdenklich, in einfacher Sprache und doch mit großer poetischer Kraft fragt Sigurður Pálsson nach dem Wesentlichen des Lebens: Erde, Feuer, Luft und Wasser - und nach den Bedingungen und Möglichkeiten, nach der Stimme des Menschseins, die Gedichte erinnern.
Autorenportrait
Sigurður Pálsson, geboren 1948 in Skinnastaður im Norden Islands, studierte französische Sprache und Literatur in Toulouse und an der Sorbonne sowie Theaterwissenschaften und Filmregie am Conservatoire Libre du Cinéma Français in Paris. Nach seiner Rückkehr nach Island war er als Dozent an der dortigen Universität und an Kunstakademien, Theater- und Schauspielschulen tätig, arbeitete als Journalist und bei Film und Fernsehen. Vor allem aber veröffentlichte er seit seinem 1975 erschienenen lyrischen Debüt Ljóð vega salt (in etwa: Gedichte in der Waage) fünfzehn weitere Gedichtbände, drei Romane, drei Erinnerungsbände, mehrere Theaterstücke, Opernlibretti, Fernseh- und Radiomanuskripte sowie Übersetzungen, insbesondere aus dem Französischen, darunter von Schriftstellern wie Fernando Arrabal, Jean Genet, Jacques Prévert, Paul Éluard, Albert Camus und Patrick Modiano. Für seine Veröffentlichungen erhielt er zahlreiche literarische Ehrungen und Auszeichnungen, u. a. in 2007 den Isländischen Literaturpreis und ein Jahr später die Auszeichnung Chevalier de l´Ordre du Mérite für seinen Beitrag zur Verbreitung französischer Kultur in Island. Für seine Verdienste um die isländische Literatur und Kultur wurde er 2017 zum Ritter des Isländischen Falkenordens ernannt. Sigurður Pálsson starb am 19. September 2017 in Reykjavík. Wenige Monate zuvor noch war ihm für seinen letzten Gedichtband Ljóð muna rödd / Gedichte erinnern eine Stimme der vom isländischen Schriftstellerverband und der isländischen Nationalbibliothek erstmals verliehene Poesiepreis Maistern verliehen worden; postum wurde der Dichter mit Ljóð muna rödd / Gedichte erinnern eine Stimme für den Literaturpreis des Nordischen Rates 2018 nominiert.