Beschreibung
Mit dem vierten Band der Reihe "Von Sprache sprechen" setzt die Kunststiftung NRW die Edition der Antrittsvorlesungen zur Bonner Thomas-Kling-Poetikdozentur fort. In den Jahren 2021-2023 waren es Ulrike Almut Sandig, Steffen Popp und Ulrike Draesner, die das Wesen der Dichtkunst in Theorie und Praxis in ihrer Dozentur verhandelten. Kerstin Stüssel, Sabine Mainberger und Thomas Fechner-Smarsly von der Universität Bonn leiten die Antrittsvorlesungen ein und stellen sie jeweils in den Kontext der Werke der Dozentinnen und des Dozenten. 2021 kreierte Ulrike Almut Sandig ein neues Vorlesungsformat: Ihre digitale Lecture Performance "Open Arms. Über Hörbarkeit und Sichtbarkeit von Dichtung in der Gegenwart" wird in diesem Band dokumentiert und mit einem QR-Code abrufbar. In seiner Vorlesung von 2022 beschäftigt sich Steffen Popp mit der Bildlichkeit in der Lyrik. Ihr vielversprechender Titel lautet: "Bumerang oder erweiterte Wirklichkeit / Zerstörte Metaphern bilden eine Parallelerde im Maßstab 3:1. Von Bildern in Gedichten der Gegenwart." Und Ulrike Draesner entfaltet furios und grundlegend die Bedeutungsdimensionen und Funktionsweisen von Dichtung unter der scheinbar einfachen Frage: "Was macht die Poesie?" Die ThomasKlingPoetikdozentur wird seit 2011 von der Kunststiftung NRW an der Universität Bonn ausgerichtet. Die Antrittsvorlesungen der mittlerweile zwölf Autorinnen und Autoren entfalten ein breitgefächertes Spektrum an Reflexionen und Theorien über die Kunst des Sprechens, der Dichtung, der Übersetzung und des Erzählens.
Autorenportrait
Ulrike Draesner wurde 1962 in München geboren und lebt in Leipzig und Berlin. Ihr erstes Buch, "gedächtnisschleifen", erschien 1995. Weitere Gedichtbände, Erzählungen und Romane folgten, darunter 2019 "Kanalschwimmer", 2020 "Schwitters", 2021 "Doggerland" und 2022 "Die Verwandelten", weiterhin Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen und intermediale Projekte. Seit 2018 ist sie Professorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie ist Mitglied des PEN Deutschland, der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, der Akademie der Künste Berlin und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Sie erhielt für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Solothurner Literaturpreis, den Roswitha-Preis, den Joachim-Ringelnatz-Preis, den Nicolas-Born-Preis, den Gertrud-Kolmar-Preis, den Deutschen Preis für Nature Writing sowie den Bayerischen Buchpreis und 2021 den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds.