Beschreibung
Der Film über die Toten-Rituale in Bhaktapur, einer von Newars bewohnte Stadt im Kathmandu Tal (Nepal) führt vor, wie die Hinterbliebenen durch zahlreiche Handlungen, wie unter anderem die Darreichung von Wasser und Speisen, den Tod und damit auch ganz wörtlich den Toten in die Hand nehmen. Am Ende steht die kollektive Verabschiedung aller Toten eines Jahres am Tag nach Vollmond im August (Gaijatra) im Rahmen eines karnevalsähnlichen Umzugs. Im Mittelpunkt steht dabei die Gabe einer Kuh oder eines Stieres - Tiere, die die Toten sicher über einen gefährlichen Fluss ins Jenseits geleiten. Musik und satirische Darstellungen schaffen für einen Tag die verkehrte Welt, den Gegensatz von Trauer: Die Totengeister werden entlassen und sogar vertrieben, in der Welt der Lebenden haben sie keinen Platz. Deshalb sind sie auch Ortlos; die Welt der Newars kennt keine Grabmäler. Der Film über die Rituale der Newars will keine Rezepte vermitteln für die Bewältigung traumatischer Erlebnisse, aber er kann nachdenklich machen und dabei anregen, den Tod eines Angehörigen in Rituale einzubinden, die den Abschied erleichtern. Erst die Verabschiedung lässt neue Wege erkennbar werden.