Beschreibung
Deutschland 2008 - ein kinderentwöhntes und teils immer noch kinderfeindliches Land diskutiert aufgeregt und scheinbar endlos über die Bildung seiner Kinder. Internationale Bildungsvergleiche wie die PISA-Studie und die dramatische demografische Entwicklung heizen die öffentliche Debatte an. Statt um der Kinder selber willen zu fragen, was das beste für ihre Zukunft ist, diskutieren wir mit ideologischen Scheuklappen. Die Politik schiebt aktionistisch Modellprojekte an, die keine Breitenwirkung entfalten können. Von einem Mentalitätswandel in Herzen und Köpfen sind wir weit entfernt. Dabei sind Kinder mehr als die Zukunftsversicherung in einem rohstoffarmen Land. Uns fehlt die Liebe zu Kindern, sonst würden wir ihnen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft gleiche, gerechte Bildungschancen eröffnen. Doch Bildung hängt in einem der reichsten Länder der Erde nach wie vor vom Geldbeutel und Bildungsstand der Eltern ab, die oft überfordert sind - aber auch allein gelassen werden. Über die Startchancen unserer Kinder entscheiden leere kommunale Kassen, manchmal uneinsichtige Bürgermeister, zähe Kita-Trägerstrukturen und Länderzuständigkeiten, die einem Flickenteppich gleichen. Ohne einheitliche Qualitätsstandards, Kinderrechte im Grundgesetz und eine bundesweit verbindliche Kita-Finanzausstattung zementieren wir die Bildungsungerechtigkeit weiter. Dieses Reformbuch entwirft einen Marshallplan für die nächsten zehn Jahre, wie sich die Mammutaufgabe in einem gesamtgesellschaftlichen Kraftakt lösen lässt: Kitas benötigen eine Qualitätsoffensive, frühkindliche Bildung muss auf internationalem Niveau finanziert werden, Frühpädagogen brauchen eine höhere Qualifizierung und bessere Rahmenbedingungen. Sonst verstauben die ehrgeizigen Bildungspläne im Regal, ohne dass Kinder davon profitieren können. Geredet und analysiert ist genug - Deutschland hat ein Umsetzungsproblem. Wann fängt die Zukunft an? - Heute, bei unseren Kindern und ihrer Bildung!