Beschreibung
Idyllischer Schein und Verstörung - das sind die beiden Pole der Stifter - Welt. Hanns ging immer zu Hanna und alle wussten, dass sie Liebende und Geliebte seien. Doch Hanna lernt den adligen Guido kennen und verlässt seinetwegen ihren Hanns. Der erwartet am beschriebenen Tännling seinen Nebenbuhler, um ihn umzubringen - eine einfache Geschichte. Aber wie erzählt! Hinter der Beschreibung von Baum und Strauch, Fels und Stein verbergen sich die Gefühle der Menschen. Wo der Dichter uns die ruhige Natur zeigt, ereignen sich Tragödien. 'Stifter war ein Meister der Langsamkeit, nicht der Langeweile. Er demonstrierte, wie die Welt erst in der zeitlupenhaften Entwicklung der Geschehnisse, der kaum merkbaren Fortschreibung und Verrückung der Handlung ihr größtes Geheimnis offenbart, das Geheimnis der stetigen Bedrohung und Bedrohtheit und der wundersamen und rettenden Fügungen.' Gerhard Roth
Autorenportrait
Adalbert Stifter, Sohn eines Leinewebers, geboren 1805 in Oberplan, damals Böhmen, gestorben 1868 in Linz. Maler und Dichter, 1850-65 Schulrat und Inspektor der Volksschulen für Oberösterreich. Stifter hatte, länger schon als Landschaftsmaler tätig, Schwierigkeiten, seinem schrifstellerischen Talent zu vertrauen, trotz schneller Publikumserfolge mit seinen Studien (1844-50), die aber durch massive Kritik, insbesondere von Kollegen in Frage gestellt wurden. Weitere Werke Bunte Steine (1853) und die großen Romane Nachsommer (1857) und Witiko (1865-67). Er starb vermutlich von eigener Hand.
Hörprobe
Hörprobe 1: