Beschreibung
Hundert Briefe an Erna, geschrieben von deren Ehemann, Schwiegermutter und Schwägerin - für Ernas Tochter sind sie nicht nur authentische Zeugnisse des Nachkriegsalltags, sie werfen auch ein völlig neues Licht auf die frühe Fernbeziehung ihrer Eltern. Marion ist abwechselnd berührt, erschüttert, wütend und von Andeutungen verwirrt. Ihre Reaktionen reichen von entsprechend subjektiven Kommentaren über fingierte Antwortbriefe bis zu fiktiven Szenen und konkreten Nachforschungen. Dabei kommt sie mehr als einem Familiengeheimnis auf die Spur. Vergangenheit rückblickend zu erklären, ist ein schwieriges Unterfangen und wird immer fragmentarisch bleiben, weil die Fragen Nachgeborener zwangsläufig aus deren Zeit und Erfahrungshorizont stammen. Das gilt für die Chronik der Welt ebenso wie für private Recherchen. Egal wie viel oder wenig wir über unsere Vorgeschichte wissen, wir sind davon beeinflusst, weil sie der Untergrund ist, auf dem wir agieren. Wer Rückschau betreibt, muss damit rechnen, dass liebgewordene Erinnerungen trügen und bislang felsenfeste Gewissheiten zu revidieren sind. Der Vergangenheit sowohl auf zeitgeschichtlicher als auch auf persönlicher Ebene nachzuspüren, um sie im Nachhinein zu begreifen und ihr damit ein Stück mehr gerecht zu werden, ist das Anliegen dieses Buches.
Autorenportrait
Margit Heumann, geboren und aufgewachsen in Vorarlberg, verheiratet, zwei Töchter, lebt derzeit in Wien und Nürnberg. Nach einigen Büro- und Auslandsjahren sattelte sie um und betrieb mit viel Engagement einen Islandpferdehof in Bayern. Seit 2007 hat sie sich aufs Schreiben verlegt und veröffentlicht Beiträge in Literaturzeitschriften und Anthologien sowie Einzelpublikationen im Sachbuch- und Belletristikbereich. Ihre Bücher sind eine Mischung aus Fiktion und Realität, inspiriert von persönlichen Erfahrungen. Sie ist aktives Mitglied bei Wortkünstler Mittelfranken, Autorenverband Franken, Literatur Vorarlberg und IG Autorinnen und Autoren.