Beschreibung
Es sind ungewöhnlich lebendige und aufschlussreiche Gespräche, ursprünglich nicht zur Veröffentlichung gedacht, mit anrührenden, auch komischen Details. Sie ermöglichen die Begegnung mit einer nachdenklichen, intensiv fühlenden und entschiedenen Autorin, die aus ihrer Abwehr der akademisch gehätschelten Postmoderne kein Hehl macht und sich gegen eine 'Diktatur des Progressiven und der Modernität' stellt. Es begann 2002 mit Fragen, die Schrimpf für eine Arbeit über die Perspektive des Alters in Rezas Werk interessierten und die beiden Frauen in ein offenes Gespräch brachten. Ein Interview im Januar 2003 galt dem in Frankreich neu erschienenen Roman ('Adam Haberberg'). Im Frühjahr 2004 unterhielten sich Yasmina Reza und Ulrike Schrimpf vor allem über 'Ein spanisches Stück'. Yasmina Reza spricht über jüdische Weltsicht, das 'Katastrophenlachen' in ihrem Werk, ihre Theaterarbeit mit Luc Bondy, über Tradition und Literatur (Cioran, Borges, Bernhard), erläutert den Einfluss von Musik auf ihr Schreiben. Und immer wieder geht es um einen Blick des Mitgefühls, mit denen sie ihren Figuren in der 'Niederlage des Augenblicks' gerecht zu werden versucht.
Autorenportrait
Yasmina Reza, geboren 1957 in Paris als Tochter einer Budapester Geigerin und eines in Moskau gebürtigen jüdischen Kaufmanns mit Wurzeln aus Samarkand, war erst Schauspielerin und Musikerin. Seit ihrem Stück 'KUNST' (Prix Molière) ist sie weltweit die meistgespielte Theaterautorin. Ulrike Schrimpf, geboren 1975 in Berlin, studierte Französische Philologie und Literaturwissenschaften in Berlin und Paris und arbeitete als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache. Sie lebt und arbeitet heute in Berlin.