Beschreibung
Über pure Schönheit in der Kunst zu diskutieren, galt viele Jahrzehnte für Theoretiker als nicht angemessen - zu profan schien die Beschäftigung mit der visuellen Faszination. In Bezug auf David Reeds Oeuvre diesen großen Themenkomplex auszuschließen, würde jedoch der Qualität seiner Werke und auch seinem Ansinnen nicht gerecht werden. Die Anmut und Vollkommenheit seiner kompositorisch wie farblich so präzise errungenen Gemälde ist überwältigend, und es bleibt ein anhaltendes Phänomen, dass Schönheit kaum ergründbar scheint. Mit Vice and Reflection präsentiert das Neue Museum einen jüngst entstandenen Zyklus seiner kontextuellen Malerei. Ursprünglich waren die vier großformatigen Tableaus (#658, #659, #660 und #661) für eine Ausstellung im Pérez Art Museum (PAMM) in Miami, Florida, konzipiert. Sie können als eine Hommage an diese dekadente und komplexe Stadt gelesen werden, der die TV-Serie Miami Vice ein Denkmal gesetzt hat. Die Gemälde reflektieren das Licht und die Farben des karibisch anmutenden Küstenorts ebenso wie den Lifestyle der äußerst populären Fernsehsendung der 1980er-Jahre.