Beschreibung
Dieser Band der Reihe "Komik und Gewalt" versammelt Beiträge aus den Disziplinen Anglistik, Germanistik, Afrikanistik, Filmwissenschaft und Geschichte. Anhand unterschiedlicher Fallbeispiele werden die Aspekte Komik und Gewalt analysiert, insbesondere in der Beziehung des Ichs und seines Doppelgängers untereinander. Die darin implizite komplexe Reflexion zur eigenen Identität wurde in der Moderne schon mehrfach theoretisch ausgedeutet. Die Pionierarbeit leistete Otto Rank, der 1925 eine psychoanalytische Deutung entwickelte, in der er den Doppelgänger als Todesboten charakterisierte, der ursprünglich die Funktion gehabt hatte, die Todesfurcht abzuwenden, indem er als Garant für das Weiterleben des Ichs galt, das sich in Selbstliebe gegen sein Ende wehrte. Einen anderen Ansatz bietet etwa die Theorie von Carl Francis Keppler. Er interpretierte das literarische Phänomen des Alter Ego als Medium der Selbstbegegnung des Ichs mit einer äußeren Erscheinung seines inneren Gegenbilds (Keppler 1972, 200-201). Die diesen Theorien zentralen Motive der Doppelgängerthematik - Identität, Tod, Selbstbegegnung und Selbstkenntnis - spielen auch in den Beiträgen dieser Publikation entscheidende Rollen. Der erste Themenblock ist literarischen Beispielen aus verschiedenen Epochen von der Antike bis in das 20. Jahrhundert gewidmet. Der zweite Themenblock befasst sich mit Beispielen aus Film und populärer Festkultur.