Beschreibung
Einer der führenden Kirchenkritiker unserer Zeit, Karlheinz Deschner, schildert die Entstehung der christlichen Glaubenslehren vor dem Hintergrund der allgemeinen historischen Entwicklung. Dabei zeigt er, dass alles, was den Gläubigen als angeblich geoffenbarte Wahrheit gepredigt wird, Ausfluss jenes 'Mischmaschs von Irrtum und Gewalt' ist, wie Goethe die Kirchengeschichte einst charakterisierte. Der Autor belegt, dass alle wichtigen Glaubensinhalte (selbst die Christuslehre), Lehraussagen und religiösen Rituale des Christentums - das urchristliche Dogma vom nahen Weltende, die Vergottung Jesu, die Verkündigung des Paulus, Trinität, Taufe, Abendmahl, Beichte, Buße und viele mehr - entlehnt worden sind. Sie stammen aus dem Judentum, altorientalischen Vorstellungen, aus Synkretismen des Hellenismus und anderem antiken Gedankengut. Diese Quellen wurden jedoch später von der Kirche zu heidnischem Teufelswerk erklärt und lange Zeit vergessen. Dass dieses zusammengeklaubte Sammelsurium religiöser Anschauungen zweitausend Jahre überdauern und eine ganze Kultur prägen konnte, ist das wirkliche Mysterium des Christentums. Ein abschließendes Kapitel gilt dem umstrittenen Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit von 1870, das im Gegensatz zu den Lehren aller antiken Kirchenväter steht.
Autorenportrait
Karlheinz Deschner wurde 1924 in Bamberg geboren. Im Krieg Soldat, schloß er ein Studium der Theologie, Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte mit der Promotion ab. Seit 1957 veröffentlichte Deschner seine entlarvenden und provozierenden Geschichtswerke zur Religions- und Kirchenkritik. Für sein literarisches Werk erhielt Karlheinz Deschner den Arno-Schmidt-Preis, den Alternativen Büchnerpreis, den International Humanist Award, den Erwin-Fischer-Preis und den Ludwig-Feuerbach-Preis. Der Autor lebte in Haßfurt am Main.