Beschreibung
Ein Klassiker des Expressionismus erstmalig in einer kompletten Werkausgabe Der Band umfaßt eine Auswahl von Albert Ehrensteins Schriften zur Literatur und Kunst, Politik, Gesellschaft, Staat und Religion, sowie einige seiner autobiographischen Texte und ist von zentraler Bedeutung für das Verständnis des Autors. Die Feuilletons, Rezensionen, Essays, Aufrufe und Polemiken vermitteln in ihrer Gesamtheit das ästhetische Programm des Dichters und Menschen Ehrenstein, das sich aus seinem ethischen Denken entwickelt. Aus dem vorliegenden Material ergaben sich vier zeitliche Einschnitte: 'Zum Literaturbetrieb in Wien und Berlin', 'Zwanziger und dreißiger Jahre', 'Der erste Weltkrieg', und 'Exil'. In einem fünften Abschnitt wurden unter dem Titel 'Mißbrauch der Macht', den Ehrenstein seiner nicht vollendeten Autobiographie geben wollte, einige seiner autobiographischen Aufsätze zusammengestellt. Eine Zeittafel und ein Nachwort der Herausgeberin beschließen den Band.
Autorenportrait
Albert Ehrenstein, 1886 in Wien geboren, war ein Wegbereiter des literarischen Expressionismus und ein Klassiker der Moderne. Seine kompromißlose Dichtung ist Ausdruck eines gequälten und enttäuschten Lebensweges, aber zugleich grandioser Appell an die friedfertigen, humanen und progressiven Tendenzen unserer Kultur. Ehrenstein, ein von den Nazis verbrannter Dichter, ein Leidender und Hasser, der stets auch ein großer Liebender war, starb 1950 in einem New Yorker Armenhospital. Notiz aus seinem Tagebuch über sich selbst: 'Meine Pflicht war es, zwischen allen erreichbaren Stühlen zu sitzen, zu Gericht zu sitzen über den Philister und ihn zu schinden nach Leibeskräften. Den nationalen Philister: Auswanderungsmanager, den sozialen Philister: den Wald-und Wiesenbolschewisten, Pseudokommunisten und Edelsozialdemokraten, und überhaupt den Phrasenagenten und den an seinem Phrasenspieß gebratenen Hammel.'