Beschreibung
Ein Klassiker des Expressionismus erstmalig in einer kompletten Werkausgabe Der dritte Band der Albert Ehrenstein Werkausgabe enthält die Nachdichtungen chinesischer Lyrik (erster Teilband) und Prosa (zweiter Teilband), mit denen sich Ehrenstein seit den zwanziger Jahren befaßt hat. In den Lyrikteil wurden alle zu Lebzeiten Ehrensteins veröffentlichte Gedichtsammlungen aufgenommen, einschließlich der Anthologie Das Gelbe Lied, von der die Deutsche Buchgemeinschaft 1933 nur siebzehn Exemplare drucken konnte, da die Nationalsozialisten den weiteren Druck und die Auslieferung verhinderten. Hinzu kommen im Lyrikteil in Zeitschriften, Zeitungen und Anthologien veröffentlichte Einzeldrucke aus den Jahren 1923-1933 sowie die im Schweizer und New Yorker Exil entstandenen und zumeist unveröffentlicht gebliebenen Nachdichtungen und Neufassungen von früher entstandenen Gedichten. Der Prosa-Teilband enthält Ehrensteins Roman Räuber und Soldaten sowie sämtliche Erzählungen aus dem Band Mörder aus Gerechtigkeit, dazu die 1931 entstandene und 1932 erstmals in Köln gesendete gleichnamige Hörspielfassung. Inhalt: Erster Teilband: Chinesische Lyrik Vorwort / Schi-King / Pe-Lo-Thien / China klagt / Po Chü-i / Einzelveröffentlichungen aus den Jahren 1923-1932 / Das Gelbe Lied / Aus der Exilzeit / Anhang: Alphabetisches Verzeichnis der Gedichtüberschriften / Ausführliches Inhaltsverzeichnis des ersten Teilbandes Zweiter Teilband: Chinesische Prosa Räuber und Soldaten / Die vier Frauen des treuen Liang / Sonderbare Geschichten / Pu Sung Ling / Mörder aus Gerechtigkeit (Hörspielfassung) / Anhang: Variantenverzeichnis zum ersten und zweiten Teilband / Kommentiertes Verzeichnis der Quellen / Bibliographie / Zeittafel / Nachwort der Herausgeberin / Ausführliches Inhaltsverzeichnis des zweiten Teilbandes
Autorenportrait
Albert Ehrenstein, 1886 in Wien geboren, war ein Wegbereiter des literarischen Expressionismus und ein Klassiker der Moderne. Seine kompromißlose Dichtung ist Ausdruck eines gequälten und enttäuschten Lebensweges, aber zugleich grandioser Appell an die friedfertigen, humanen und progressiven Tendenzen unserer Kultur. Ehrenstein, ein von den Nazis verbrannter Dichter, ein Leidender und Hasser, der stets auch ein großer Liebender war, starb 1950 in einem New Yorker Armenhospital. Notiz aus seinem Tagebuch über sich selbst: 'Meine Pflicht war es, zwischen allen erreichbaren Stühlen zu sitzen, zu Gericht zu sitzen über den Philister und ihn zu schinden nach Leibeskräften. Den nationalen Philister: Auswanderungsmanager, den sozialen Philister: den Wald-und Wiesenbolschewisten, Pseudokommunisten und Edelsozialdemokraten, und überhaupt den Phrasenagenten und den an seinem Phrasenspieß gebratenen Hammel.'