Beschreibung
Wolf Wagner, der Autor von "Uni-Angst und Uni-Bluff - Wie studieren und sich nicht verlieren" und "Kulturschock Deutschland", zeigt in diesem Buch an seinem eigenen Leben beispielhaft und schonungslos ehrlich, wie sehr man im Westdeutschland der Nachkriegszeit noch verstrickt war in Nationalsozialismus und engstirniger Kirchlichkeit. Der Weg hin zu einer säkularen und pluralistischen Demokratie war nur als Versuch und Irrtum möglich. Und selbstverständlich überwogen die Irrtümer. Wolf Wagner erzählt die Geschichte seiner sehr persönlichen Irrtümer als subjektive Ausprägung der Geschichte einer westdeutschen Generation: Kindheit mit Nazis und Pietisten, Amerika-Austauschjahr mit kritikloser Begeisterung, Studentenrevolte mit ihren Exzessen, Psychowelle mit ihren Verirrungen, Wiedervereinigung mit ihrer Unterwerfung des Ostens. Eine spannende Lektüre voller Überraschungen.
Autorenportrait
Wolf Wagner, 1944 in Tübingen geboren, gehört damit zur ersten Generation Westdeutschlands. Unerwünschtes Kondomkind, Vater in sowjetischer Gefangenschaft verstorben, ohne ihn je gesehen zu haben, wächst er auf in einem von Altnazis dominierten pietistischen Tübingen. Studium in Tübingen, Bonn und ab 1966 in West-Berlin. Dort Diplom, Promotion und Habilitation in Politischer Wissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Da alle Professorenstellen belegt sind, wechselt er die Branche und wird Körpertherapeut (Rolfing). Nach der Wiedervereinigung wird er 1992 auf eine Professur an der Fachhochschule Erfurt berufen, deren Prorektor und Rektor er wird. 2005 unternimmt er mit seiner Frau, Renate (Male) Müller, eine Reise um die Welt. Seit 2009 lebt er als Pensionär wieder in Berlin.