Beschreibung
Die Geschichte der Gemeinde Reichenau stand über lange Zeit im Schatten der Klostergeschichtsschreibung. Die Bürgergeschichte blieb in der Regel wenig beachtet. Das will der vorliegende Band ändern. Dargestellt werden unter anderem im 19. Jahrhundert die Auswirkungen der napoleonischen Kriege, die Privatisierung des herrschaftlichen Besitzes an Gebäuden und Weingärten, der Abbruch diverser Gebäude und Kirchen, für die keine Verwendung gefunden wurde, die Umwidmung der Klosterkirche zur Pfarrkirche, der Ausschluss aus dem Zollverein, der Bau des Inseldamms und der Anschluss an die Eisenbahn. Für das 20. Jahrhundert sind die Themen unter anderem: der Bau der Heil- und Pflegeanstalt, die 1200-Jahr-Feier der Klostergründung, die NS-Zeit und der Wirtschaftsaufschwung in den Fünfziger Jahren. Der Autor hat in jahrelangen Archivrecherchen und Quellenauswertungen die jüngere Geschichte der Gemeinde Reichenau erforscht. Sein Buch gibt Einblicke in das Leben der Menschen, ihre Arbeit, ihre Feste und Bräuche, ihre Sorgen und Nöte. Es wird gezeigt, wie sich die Gemeinde den immer neuen Herausforderungen gestellt und im Lauf der Zeit verändert hat (Fischerei, Landwirtschaft, Tourismus, Verkehr, Elektrifizierung, Wasserversorgung). Manche Entwicklungen werden uns heutigen Betrachtern dadurch verständlicher. Entstanden ist eine abwechslungs- und facettenreiche, umfassende Darstellung, ein informatives, großzügig illustriertes Werk über das Leben auf der Reichenau.