Beschreibung
1952 und 1961 bilden Zäsuren in der Geschichte der DDR, denn sie bedeuteten die sukzessive Schließung der Grenzen durch die SED für alle DDR-Bürger. Junge Männer bewachten seitdem als Grenzpolizisten und Grenzsoldaten die Sperranlagen und mussten ihre Waffen gegen Flüchtlinge richten. Vor dem Hintergrund des Gewaltcharakters des Grenzregimes der DDR analysiert der Autor erstmalig die Motive der Grenzer und die Bedingungen ihrer Mitwirkung. Er beschreibt, welche Mittel und Methoden eingesetzt wurden, um ihre Beteiligung sicherzustellen. Der Autor untersucht dabei auf einer breiten Aktenbasis unter anderem die Auswahl und Rekrutierung der Grenzpolizisten und -soldaten sowie ihre Formung durch militärische Disziplin, politische Indoktrination, Überwachung und erzwungene Selbstüberwachung. Er stellt auch dar, wie der Verfolgungsapparat der DDR auf Versuche einzelner Grenzer reagierte, sich der geforderten Mitwirkung zu entziehen.
Autorenportrait
Jahrgang 1962, promovierter Historiker, Leiter der Abteilung Forschung und Dokumentation in der Stiftung Berliner Mauer, von 2012 bis 2015 Mitarbeiter der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des BND; zahlreiche Veröffentlichungen, u.a. zur Geschichte der DDR und zur Berliner Mauer, zur Geschichte der Geheimdienste und des BND.