Beschreibung
Im späten Mittelalter zwischen 1250 und 1500 wurden entscheidende Weichenstellungen für die moderne Weltgeschichte gelegt. Es ent stand ein 'Welthandelssystem', das zwischen 1250 und 1350 Ostasien mit Westeuropa verband. Der Transsahara- Handel ermöglichte die Integration Schwarzafrikas in ein globales Handelssystem. Eine grenzüberschreitende Mobilität erfasste zur selben Zeit das westliche Europa. Die Zeit zwischen 1250 und 1500 ist nicht nur eine Epoche wachsender Verflechtung. Der Mongolensturm zerstörte in manchen Regionen die Grundlagen agrarischer und gewerblicher Produktion. China erlebte im 15. Jahrhundert zunächst eine Öffnung mit Seeexpeditionen bis nach Afrika, dann aber eine völlige Abkehr von den Weltmeeren. Innerhalb der islamischen Welt kam es zur Bildung neuer Großreiche. Band 2 der insgesamt achtbändigen Globalgeschichte des Zweiten Jahrtausends - Die Welt von 1000 bis 2000 zeigt, wie der häufiger werdende Kontakt mit Fremden in allen Gesellschaften den Drang zur ethnischen Identitätsfindung sowie zur kulturellen Abgrenzung verstärkt zu haben scheint.
Autorenportrait
THOMAS ERTL, akademischer Mitarbeiter zur Mittelalterlichen Geschichte und Historischen Grundwissenschaften an der Universität Heidelberg. Forschungsschwerpunkte: Globalisierung, Internationale Beziehungen, Kulturtransfer und Akkulturation im Mittelalter. MICHAEL LIMBERGER, Dozent für Geschichte an der Universiteit Gent. Forschungsschwerpunkt im Bereich der Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Niederlande im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit.