Beschreibung
Die Kindheit war geprägt von Krieg, Zerstörung, Tod und Elend und von der Nachkriegszeit mit der Hoffnung auf ein besseres Leben in Frieden. Diese Hoffnung war der Motor für den Neuanfang. Der Weg aber war vorbestimmt. Er führte in eine neue und auch diesmal fremdbestimmte Ordnung. Der braunen Diktatur folgte eine sowjetrote. Die bestimmte die Jugendzeit, gab Spielraum für eine individuelle Entfaltung nur im Rahmen fremdbestimmter Grenzen. Wer diese Grenzen akzeptierte wurde gefördert und manipuliert, war ein eingepasstes großes oder kleines Rädchen im gesellschaftlichen System. Das weitere Leben, das wahre, war "organisiert von der Wiege bis zur Bahre". Ein verbaler oder handelnder politischer oder aufbegehrender Ausbruch aus diesem gesellschaftlichen Zwangsgebäude war immer mit Gefahren verbunden. Das führte zu einem scheinbar angepassten Verhalten. Es gab ein sehr gut organisiertes und funktionierendes Gesundheitssystem, ein vorbildliches Bildungssystem, keine Arbeitslose, keine Bettler. Niemand hungerte. Aber dieses System war mit der praktizierten Wirtschaft nicht bezahlbar. Und, die Menschen waren in einem Käfig gefangen. Die Mächtigen glaubten an ihre Unfehlbarkeit und die Folgsamkeit der Masse. Diese Irrtümer der Mächtigen führten zum Untergang des Systems des "real existierenden Sozialismus" in dessen Folge die ostdeutsche Bevölkerung in das alte Gebäude der bürgerlichen Ordnung in Deutschland einzog. In diesem Spannungsbogen bewegt sich die Geschichte des Autors zwischen 1940 und 1995.
Autorenportrait
Februar 1945 Flucht aus der eingeschlossenen Festung Breslau nach Wettin a. d. Saale zu Verwandten. 1950 Übersiedelung nach Halle a.d. Saale. Nach der Grundschule Lehre als Bergmann in Eisleben und Besuch der Abendschule. Berufsabschluss als Junghäuer. Arbeit unter Tage. Abschluss der Abendschule mit der Mittleren Reife. Verlangter zweijähriger Dienst in der KVP und NVA. Danach Besuch der Arbeiter-uund Bauern-Fakultät und Abitur. Studium der Chemie an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg. Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der MLU. Promotion und anschließende Arbeit an der Lomonossow-Universität in Moskau. Habilitation und weitere Arbeit an der MLU bis zum Übergang in Rente. Verheiratet, ein Sohn, ein Enkel. Gedichte und Geschichten veröffentllicht.