Beschreibung
Die Einbindung des Kunden und eine effiziente Abwicklung von Unternehmensprozessen spielt heutzutage eine immer größer werdende Bedeutung für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Änderungsprozesse, die als Teil des allgemeinen Entwicklungsprozesses eines Produkts einen großen Anteil der zur Verfügung stehenden Ressourcen im Unternehmen binden, bieten hierbei großes Potential. Das vorgestellte Vorgehensmodell repräsentiert eine kundenintegrierte Ausrichtung des sequentiellen Ablaufs des Änderungsprozesses. Zum einen erfüllt das Modell hierbei in der frühen Phase die Forderung nach einer detaillierten Ursachenanalyse. Zum anderen werden vor allem in den Phasen der Antragsbewertung und der Bewertung der Änderungsvarianten neue Ansätze eingeführt, um den Kunden bzw. die Kundenmeinung mit einem hohen Stellenwert in die Bewertung einfließen zu lassen. Es wird hierfür ein modifiziertes Kano-Modell in dieser Arbeit hergeleitet, wodurch die Kundenmeinung hinsichtlich des Änderungswunsches aber auch hinsichtlich verschiedenster Lösungsvarianten erfasst werden kann. Damit soll sichergestellt werden, dass zu keinem Zeitpunkt der Kunde und die Wünsche des Kunden unberücksichtigt bleiben. Zudem wird im Gegensatz zu den bisher bekannten wissenschaftlichen Modellen des Änderungsmanagements sowohl eine Relevanz¬einordnung des Änderungswunsches als auch eine zeitliche Einordnung der Änderung in den Projektfortschritt umgesetzt. Dies ermöglicht eine Ableitung von Maßnahmen, die unter anderem eine Priorisierung der Änderung im Ergebnis darstellt. Die Eignung des Vorgehensmodells wird anhand von zwei repräsentativen Änderungsprozessen aus dem Produktentstehungsprozess der 3D-Servo-Presse dargelegt, mittels derer der Einsatz und Nutzen des entwickelten Modells verdeutlicht wird.