Beschreibung
Jugendlichen wird in der Öffentlichkeit wie in der Wissenschaft gerne Politikverdrossenheit und Desinteresse an politischen Themen unterstellt. Merle-Marie Kruse zeigt in ihrer Studie zu medienbezogenen Aushandlungen des Politischen dagegen auf, dass das den konkreten Sichtweisen junger Menschen nicht gerecht wird. Aus der Perspektive eines mediatisierten Alltags und eines erweiterten Politikverständnisses rekonstruiert sie anhand von Gruppendiskussionen, wie Jugendliche Politik begreifen, kommunikativ mit Bedeutung versehen und politische Identitäten aushandeln. Dabei zeigt ihre Analyse auch, welche Rolle populärkulturelle Medien für das Involvement mit Politischem spielen.
Autorenportrait
Merle-Marie Kruse (Dr. phil.) ist Kulturwissenschaftlerin und promovierte am Institut für Medienwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin im Koordinationsprojekt des DFG-Schwerpunktprogramms Mediatisierte Welten an der Universität Bremen bevor sie in das von der German Israeli Foundation geförderte Forschungsprojekt 'Agonistic Engagement in Post-Migrant Societies' an der Eberhard Karls Universität Tübingen wechselte. Ihre Forschung wurde unter anderem 2015 mit dem 'Generationengerechtigkeits-Preis' der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) ausgezeichnet.