Beschreibung
Über die Rolle von Intellektuellen im absolutistischen Staat. Welche Stellung nehmen Schriftsteller und Gelehrte in der absolutistischen Gesellschaft ein? Vittorio Alfieri dAsti sieht den der Moral verpflichteten Schriftsteller als natürlichen Antagonisten des Herrschers, der stets zum Wohle seines Staates handeln muss. Aus dieser Prämisse heraus lehnt der Dramatiker jegliches höfische Mäzenatentum ab und propagiert den Gedanken der freien, unabhängigen Schriftstellerexistenz - eine im Kontext der Aufklärung und des gesellschaftlichen Wandels im Umfeld der Französischen Revolution wegweisende Idee. Seine Grundfragen sind heute noch von Brisanz: Wie verhalten sich die Intellektuellen? In welchem Verhältnis stehen die schöpferischen Kräfte zum Machtapparat und zur technokratisch organisierten Regierungsgewalt?
Autorenportrait
Der Autor Vittorio Alfieri dAsti (1749-1803), bedeutendster italienischer Dramatiker seiner Zeit, veröffentlichte neben Tragödien auch Gedichte und eine Autobiographie ('Vita') sowie die beiden politischen Abhandlungen 'Della tirannide' und die hier vorgelegte 'Del principe e delle lettere'. Der Übersetzer Friedrich Buchholz (1768-1843), politischer Publizist, Autor und Übersetzer. Die Herausgeber Enrica Yvonne Dilk, geb. 1954, Literaturwissenschaftlerin an der Università Cattolica in Mailand. Helmuth Mojem, geb. 1961, Leiter des Cotta-Archivs im DLA Marbach. Arnaldo Di Benedetto, geb. 1940, Professor für italienische Literatur an der Universität Turin, leitete über zehn Jahre das Centro Nazionale di Studi Alfieriani.