Beschreibung
Das 18. Jahrhundert war ein Jahrhundert des weltumspannenden politischen, ökonomischen und sozialen Wandels, der alte Herrschaftssysteme herausforderte und neuen politischen und gesellschaftlichen Kräften in zwei Revolutionen zum Durchbruch verhalf. Die vorliegende Untersuchung thematisiert diesen Prozess am Beispiel der transatlantischen Beziehungen zwischen den Niederlanden und den nach Selbstständigkeit strebenden Kolonien in Amerika zwischen 1776 und 1782. Den amerikanischen Kolonisten ging es um zweierlei: einerseits um die völkerrechtliche Anerkennung ihres Abfalls vom englischen Königreich und andererseits um die finanzielle Unterstützung der amerikanischen Revolutionäre durch die anderen europäischen Staaten. Hierbei spielten die Republik der Vereinigten Niederlande diplomatisch und die Amsterdamer Finanzhäuser ökonomisch eine viel zu lang unterschätzte Rolle. In einer Nahbetrachtung der diplomatischen und finanztechnischen Aktionen der beteiligten Diplomaten, Politiker und Kaufleute und ihrer jeweiligen Einschätzungen wird die Komplexität des historischen Prozesses erkennbar und ein weiterführender Beitrag zur transatlantischen Niederlandeforschung geleistet.
Autorenportrait
Dr. phil. Roland Richter, geb. 1951, studierte die Fächer Geschichte und Germanistik an der Freien Universität Berlin und der Ruhr-Universität Bochum, wo er auch promovierte. Nach fast drei Jahrzehnten in der Hochschulplanung des Landes Nordrhein-Westfalen wechselte er in die Hochschulpraxis und arbeitete seit 2007 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Niederlande-Studien der Universität Münster, dem er bis 2015 angehörte.