Beschreibung
Der von Felix Wankel entwickelte Kreiskolbenmotor hat über Jahrzehnte für Diskussionsstoff gesorgt und die Fachwelt, aber auch die Laien, in erklärte Wankel-Anhänger und -Gegner gespalten. Viele sahen mit diesem Motor ein neues technologisches Niveau erreicht und hofften auf eine Überwindung des von Wankel als "Schüttelhuber" abgewerteten Hubkolbenmotors. Es sollte anders kommen: Zwar ist der Wankel-Motor, wie der Kreiskolbenmotor allgemein bezeichnet wird, praktisch erprobt und wird von Mazda heute noch in größerem Umfang gebaut, hat jedoch den Hubkolbenmotor in keiner Weise verdrängt. Mittlerweile ist der Wankel-Motor auch zum Thema der Technikgeneseforschung geworden und findet sich im Zusammenhang mit der "sozialen Konstruktion" von Technik sowie der Durchsetzung und Diffusion von Innovationen diskutiert. Diese nach wie vor durch kontroverse Standpunkte gekennzeichnete Diskussion wird vom Autor anhand einer eigenen kritischen Analyse zu Ursprung, Entwicklung und Niedergang des Wankelschen Motorenkonzeptes zusammengefasst und evaluiert. Dabei spiegelt die Analyse nicht nur die technische und "institutionelle" Ebene wider, sondern widmet sich auch der komplexen Persönlichkeit Wankels und ihren teils nicht förderlichen Wirkungen auf die Durchsetzung der eigenen Motorenerfindung.
Autorenportrait
Dr. Ulrich Ch. Knapp, geb. 1954, Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Augsburg, Diplom-Ökonom, langjährig in der Unternehmensberatung und -konsolidierung tätig, Geschäftsführer mehrerer mittelständischer Unternehmen im Bereich Maschinenbau, Fahrzeugtechnik und technischer Service. Arbeitsgebiete und Schwerpunktinteressen: Technikgeschichte, Unternehmer- und Unternehmensbiographien, motorentechnische Innovationen, Jagdwesen aus historischer Perspektive.