Beschreibung
Der Personalismus ist der Kern der materialen Wertethik Max Schelers. Stellt man die Frage, was Person als solche meint, trifft man in östlichen und westlichen kulturellen Traditionen auf unterschiedliche Ursprünge der Bedeutung dieses Begriffs und voneinander abweichende Linien ihrer geschichtlichen Entwicklung. Um die Problemfelder anzuzeigen, auf die Auffassungen der Person in unterschiedlichen Kontexten stoßen, ist für diese Untersuchung die phänomenologische Methode leitend. Sie wird jedoch durch eine interkulturelle Ausrichtung bereichert, deren Impetus verschiedene Kulturtraditionen sich ineinander spiegeln lässt. Durch ein solches Spiegeln enthüllen sich kontrastiv Vor- und Nachteile der von der jeweiligen kulturellen Tradition zur Aufdeckung der Problematik praktizierten geistigen Griffe, die verborgen bleiben, orientiert man sich nur an der eigenen Kulturtradition. Die Studien dieses Bandes verstehen sich somit auch als der Versuch, anhand des Themas der Person die Möglichkeiten eines solchen Vorgangs des Spiegelns auszuloten. Schwerpunkte bilden dabei die Theorie des Apriori als Fundament des Personalismus, das Selbstgefühl und die individuelle Bestimmung der Person, der Personalismus im Rahmen der philosophischen Anthropologie sowie der Personalismus im interkulturellen Kontext.
Autorenportrait
Wei Zhang ist Professor an der Philosophischen Fakultät der Sun-Yat-sen-Universität in Guangzhou (VR China) und Direktor des dortigen Instituts für Phänomenologie. Seine Forschungsschwerpunkte sind Phänomenologie, Ethik, Konfuzianismus und der deutsche Idealismus. Er ist Herausgeber der Chinesischen Gesammelten Werke Schelers (Peking, seit 2019). Auf Deutsch veröffentlichte er das Buch ,Prolegomena zu einer materialen Wertethik. Schelers Bestimmung des Apriori in Abgrenzung zu Kant und Husserl (Nordhausen 2011; zweite Aufl. 2019).