Beschreibung
Eine ökumenische Ethik läuft im 21. Jahrhundert Gefahr, anachronistisch zu wirken. Denn 500 Jahre nach der Reformation scheint Ethik gerade diejenige theologische Disziplin zu sein, in der konfessionelle Unterschiede nur noch eine Nebenrolle spielen. Dennoch ist die Frage nach einer ökumenischen Ethik gerade in der Gegenwart brandaktuell. Das lange Zeit geltende Konzept einer Konsensökumene gerät mehr und mehr unter Druck. Differenzmerkmale, die Profilierung der eigenen konfessionellen Standpunkte sowie eine Pluralisierung der Methoden und Argumente treten erneut in den Vordergrund. Sowohl hinsichtlich der theoretischen Grundlagen ethischen Nachdenkens wie auch im Bereich der angewandten Ethik werden vermehrt konfessionelle Spezifika aufgerufen. Die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen ökumenisch-ethischen Nachdenkens stand auf dem 38. Fachkongress der 'Internationalen Vereinigung für Moraltheologie und Sozialethik' im Mittelpunkt. Dieser Band dokumentiert die vorgetragenen Beiträge.