Beschreibung
Joseph Opatoshu wurde 1886 in Polen geboren und emigrierte 1907 in die USA. Seine Erzählung "Ein Tag in Regensburg" basiert auf der Vertreibung der Juden aus Regensburg im Jahr 1519. Doch Opatoshu beschreibt nicht die überlieferten Geschehnisse, sondern fiktionalisiert eine zur selben Zeit stattfindende jüdische Hochzeit. Mitten in das bunte, lebendige Treiben bricht die Hiobsbotschaft ein: Den Regensburger Juden droht die Vertreibung. Aus dem Hochzeitstanz wird ein Totentanz, der in mehrfacher Hinsicht das Leiden - nicht nur der Regensburger Juden - vorwegnimmt. Die jiddischsprachige Originalausgabe "A tog in Regensburg" erschien 1933 in New York. 60 Jahre später wurde sie erstmals ins Deutsche übersetzt. Nach der Eröffnung der neuen Synagoge in Regensburg erscheint nun die Neuauflage des Bandes, herausgegeben und kenntnisreich in einem Nachwort kommentiert von Sabine Koller.
Autorenportrait
Joseph Opatoshu, eigentlich Josef Meir Opatowski (1887-1954), gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der jiddisch-amerikanischen Literatur. Er publizierte hunderte von Romanen, Erzählungen, Novellen und Artikeln. Sabine Koller, Dr. phil., studierte Slavistik und Romanistik in Regensburg, Grenoble und St. Petersburg. Sie ist Professorin für Slavisch-Jüdische Studien an der Universität Regensburg.