Beschreibung
Ein komplexer ('inkalkulabel produzierter') Künstler-, Bildungs- und Entwicklungsroman (entstanden 1777-1785; Urfassung: Wilhelm Meisters theatralische Sendung, postum veröffentlicht), mit abenteuerlichen Handlungselementen, lyrischen Einsprengseln und vielen geistreichen Erörterungen, 'Gattungsprototyp', bis heute (durchaus kontrovers) rezipiert, analysiert und bewertet (u. a. von Friedrich Schlegel, Novalis, Adam Müller, Friedrich Nietzsche, Georg Lukács, Karl Otto Conrady), vertont (u. a. von Johann Friedrich Reichardt, Franz Schubert, Robert Schumann, Hugo Wolf, Pjotr Iljitsch Tschaikowski) und verfilmt (u. a. von Wim Wenders mit einem Drehbuch Peter Handkes). Erziehung zur Lebensmeisterschaft durchs Leben selbst (ein ewiges Suchen und Nichtfinden) auf dem ein Jahrzehnt umfassenden Weg (voll von Irrtum, Desillusionierung und glücklicher Fügung) des Jünglings zum reifen Mann: die bürgerliche Welt des Kaufmanns, eine unglücklich endende Liebe zu einer Aktrice, die Gesellschaft schauspielernden fahrenden Volks; schillernd, poetisch, extravagant, mysteriös! Seltsame Gestalten, herkömmlicher und sich neuordnender Adel, eine erzieherisch wirksame Geheimgesellschaft. Märchenhaft, glücklich heiratet Wilhelm schließlich und transzendiert seine einseitige Selbstbildung in den sich zu bewährenden Dienst am Menschen. [Joerg K. Sommermeyer]
Autorenportrait
Johann Wolfgang von Goethe, geboren am 28. August 1749 in Frankfurt am Main, gestorben am 22. März 1832 in Weimar. Den deutschen Dichterfürsten kennt jedes Kind. Sein Name ist untrennbar verknüpft mit Idealismus, Sturm und Drang, Weimarer Klassik.