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FanniPold

Roman

Erschienen am 01.08.2016
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783701312443
Sprache: Deutsch
Umfang: 309
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Das Poldi-Erbrochene ist im Moment das kleinste Problem. Fanni krallt sich an den Stamm, man weiß nicht, wie stark der Schirm sich verkeilt hat. Oder ob der Stoff reißt. Ist der reißfest, der Stoff? Jeden Mittwoch Frauenstammtisch, Blatt - salat mit Zanderstreifen in Cornflakes - panier, Grappa auf's Haus. Die Pizzeria zwischen Fleischhacker und Bestatter. Links ein tönernes Schwein im Schau - fenster, Rauchwurst und Salami, ein Plastikschinken auf einem Teller mit karierten Servietten. Rechts der beleuchtete Kasten mit den Partezetteln, Seiden - blumen, eine goldene Urne auf einem weißen Sockel. Im Ort wächst der Leer - stand, verstauben die Auslagen. Wieder - holen sich ewig gleiche Routinen bis an den Rand des Ertragbaren. "Ich habe Krebs", lügt Fanni. "Hat schon gestreut." Harzduft. Grüner Nadelduft. Ein abgebrochener Ast, ein Stummel, so lang wie eine Hand breit, knapp vor Fannis Brust. Tupft sie an. Die Lüge führt zu weiteren Lügen, zu Wahrheiten und zum tatsächlichen Absturz: Ein Tandemflug endet in einem Tannenwipfel, Poldi und Fanni müssen auf Hilfe warten. Absurd, findet Fanni. Aber auch nicht absurder als ihr bisheriges Leben. "Brangelina, verstehst?" "Was?" Poldi entlastet vorsichtig den linken Fuß, nur eine Spur, um die Zehen zu bewegen. "Angelina Jolie und Brad Pitt. Wären wir berühmt, weißt, wie wir heißen würden?" "Wie?" Poldi spürt Fannis Herz pochen unter seiner Hand. "FanniPold", sagt sie.

Autorenportrait

Karin Peschka, geboren 1967, aufgewachsen in Eferding, Oberösterreich, als Wirtstochter. Besuchte die Sozialakademie Linz und lebt seit 2000 in Wien. Arbeitete u.a. mit alkoholkranken Menschen und mit arbeitslosen Jugendlichen, aber auch mehrere Jahre im Bereich Onlineredaktion und Projektorganisation. Karin Peschka publizierte in diversen Anthologien und Literaturzeitschriften und schrieb Kolumnen für oe1.ORF.at. Kunstbuch Sterntaler (mit Michael Hedwig) 2008. Zahlreiche Auszeichnungen für ihren Debütroman Watschenmann (2014): Wartholz Literaturpreis 2013, FLORIANA Literaturpreis 2014 und ALPHA-Literaturpreis 2015. Für FanniPold erhielt sie das Elias-Canetti-Stipendium 2015 und 2016. Im Otto Müller Verlag erschienen: Watschenmann (2014)