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Zur Konstruktion des homoerotischen Männerbundes bei Hans Blüher

Akademische Schriftenreihe V176197

Bod
Erschienen am 01.08.2011
CHF 14,85
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783640974856
Sprache: Deutsch
Umfang: 28
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Neuere Geschichte, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Veranstaltung: § 175 - Die Verfolgung von Homosexualität 1871-1945, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung In vorliegender Arbeit soll sich der Theorie der Konstruktion eines auf Homosexualität beruhenden Männerbundes, wie sie sich in besonderer Weise bei Hans Blüher findet, gewidmet werden. Dessen Lebensdaten (1888-1955) geben den zeitlichen Rahmen vor, der der genaueren Betrachtung unterzogen wird. Blüher fügt sich ein, in die als "Umbruch" betitelte Zeit um 1900. Anhand der Darstellung seiner Theorie des Männerbundes wird versucht, nicht nur eben diesen zu beleuchten, sondern auch den Einblick in die vielfältigen Diskurse, die die Gesellschaft des Kaiserreiches und der Weimarer Republik hinsichtlich Sexualität und Vorstellungen staatlicher Organisation prägten, zu eröffnen. Als engagiertes Mitglied der Jugendbewegung des Wandervogels, sowie Sexualwissenschaftler und Aktivist der Homosexuellenbewegung, findet sich in den Blüherschen Theorien eine besondere Verschränkung der die Zeit prägenden Tendenzen. Aufgrund dessen, dass Hans Blüher einerseits in enger Verbindung zu liberalen Kreisen wie der Homosexuellenbewegung stand, andererseits Kontakt zu Adelskreisen wie dem deutschen Herrenclub pflegte, stellte sich für mich eine Beschäftigung mit ihm als Person und seinen Werken als besonders spannend heraus. Versuchte er doch das Phänomen der Homosexualität theoretisch zu fassen und es in Verbindung zu bringen mit konservativen, später völkisch orientierten, Organisationsformen von Staatlichkeit. Nicht zuletzt wird Blüher an manchen Stellen der Forschung, so bei Bernd-Ulrich Hergemöller, gar als "geistiger Wegbereiter des NS" gesehen. So interessant sich seine Theorien erweisen, so wenig wurden sie in der bisherigen wissenschaftlichen Forschung untersucht. Gerade der Umstand, dass es sich hauptsächlich um neuere Publikationen handelt, verdeutlicht, dass die Forschung noch am Anfang der Aufarbeitung steht. Diese Tatsache, sowie die besondere Beispielhaftigkeit der Verschränkung gesellschaftlicher Diskurse, bilden den ausschlaggebenden Punkt für die Wahl des Themas dieser Arbeit. Zu Beginn findet sich ein kurzer Überblick über die Biographie der Person Blühers. Darauf folgt die eingehende Analyse seiner Konstruktion des Männerbundes, wobei seine theoretische Entwicklung als Ausgangspunkt genommen wird, um im Weiteren die Eckpunkte herauszuarbeiten, anhand denen Blüher seine Theorie aufstellt. Beachtung finden dabei die von ihm verwendeten Exklusionsmechanismen ebenso, wie die Vorstellung von der Funktion des Männerbundes für Staat und Gesellschaft.