Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Amerikanistik - Literatur, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Nordamerikastudien / JFKI), Veranstaltung: Einführung in die Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Für Hans H. Skei ist sie die bekannteste von William Faulkners Kurzgeschichten1 - A Rose for Emily war die erste seiner Geschichten, die in einem nationalen Magazin publiziert wurde und die erste die sogar ins Französische übersetzt wurde. Zudem war es aber auch die erste Geschichte, in der Faulkner über seine unmittelbare Umgebung schrieb. Faulkner, aufgewachsen in der Stadt Oxford, Mississippi, benannte seine Heimat in Jefferson um und plazierte fast alle seiner Romane und Kurzgeschichten hier mit seinen Nachbarn, in abgeänderter Form, als Protagonisten. A Rose for Emily stammt aus seiner wohl produktivsten Schaffensphase und gehört mit seinem Erscheinen 1930 in die Literaturepoche der Moderne (Faulkner hatte ein Jahr zuvor mit seinem Roman The Sound and the Fury einen der drei bedeutendsten Romane dieser Epoche vorgelegt). Die Geschichte der Emily Grierson ist seit ihrem Erscheinen mehrfach diskutiert worden - sei es die Bedeutung der Rose im Titel, die Bedeutung der Uhr, seien es Probleme bei der Chronologie des Textes bis hin zur zentralen Frage: Warum hat sie ihren Geliebten getötet? Die Erklärungen reichen hier von einem Ödipuskomplex bis hin zur Darstellung der Geschichte als Sinnbild für das Ende des Südens. Ziel dieses Essays ist es nicht, eine eindeutige Antwort auf diese Fragen zu finden. Ich versuche vielmehr zu ergründen, warum Faulkner dieses Thema aufgriff. Es scheint, als ob bei der Untersuchung der Motive des Mordes, der Druck den die Bevölkerung Jeffersons auf Miss Emily ausübt vernachlässigt wurde. Ziel ist es, zu ergründen wie Emily dem Leser präsentiert wird und was das über die Meinung der Bevölkerung und insbesondere über die des Erzählers aussagt. A Rose for Emily ist die Geschichte der Miss Emily Grierson - einer Frau, die einer aristokratischen und angesehenen Südstaatenfamilie entstammt und die sich nach dem Tod ihres vermögenden Vaters, arm geworden, für längere Zeit in ihr Haus zur ückzieht. Als die Straßen der Stadt asphaltiert werden, kommt ein Nordstaatler nach Jefferson - der Vorarbeiter Homer Barron. Obwohl dieser aufgrund seines wortschatzreichen Fluchens ziemlich beliebt ist, steht die Bevölkerung der Affäre, die er mit Miss Emily beginnt, skeptisch gegenüber und beginnt schließlich sogar sich in das Leben der beiden einzumischen.