Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Lyrik des späten Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Lyrik des Spätmittelalters kommt der Figur des Oswalds von Wolkenstein im Vergleich zu den klassischen Minnesängern aufgrund mehrerer Tatsachen eine besondere Bedeutung zu: Bezüglich seiner Person existieren Dokumente und Urkunden, die Rückschlüsse auf seine Biografie zulassen, deren Umfang ist unverhältnismäßig größer als der für andere bekannte mittelalterliche Autoren. Ebenso erweist sich sein künstlerisches Werk als besonders ausdifferenziert, es deckt annähernd das gesamte Gattungsspektrum, so wendete er sich beispielsweise der im mittelhochdeutschen Sprachraum selteneren Gattung der Pastourelle zu. Neben den literarischen Texten sind auch entsprechende Melodien überliefert; auch in diesem Punkt unterscheidet sich Oswald von den klassischen Minnesänger. Ausgangspunkt für diese Arbeit bildet die Feststellung, dass sich in Oswalds Werken scheinbar oftmals eine Verarbeitung seines eigenen Lebens erkennen lässt; anhand des Liedes ,es fúgt sich' (Kl. 18) soll hier die Frage nach seiner möglichen biografischen Deutung erörtert werden. Ausgehend von einer kurzen Darstellung von Oswalds Leben basierend auf den gegebenen Quellen soll in einem zweiten Teil der Arbeit ein Überblick über den Forschungsstand geleistet werden, um dann in einer zentralen Analyse das Lied Kl. 18 im Spektrum der divergierenden Forschungsansätze darzustellen. Auf der Basis dieser Ergebnisse sollen im Anschluss einige literaturwissenschaftliche bzw. -soziologische Überlegungen zur autobiografischen Dichtung angestellt werden, um die Arbeit dann in einer rückblickenden Zusammenfassung abzuschließen.