Beschreibung
"Ein Weg, die Intentionen eines Großen der Geistesgeschichte kennenzulernen, führt über das Nebenwerk. Schillers dramatische Begabung und Erfahrung veranlaßten Goethe im Frühjahr 1796, ihm den Egmont zur Überarbeitung anzuvertrauen, ein Drama, das als Bühnenstück keinen Anklang gefunden hatte. Bis zu seinem Tod im Jahre 1805 bearbeitete Schiller danach noch weitere neun Stücke für die Bühne. Das Studium dieser Werke zeigt Schillers Fähigkeiten und Absichten nicht nur auf dem Gebiet, wo er schnell arbeiten mußte; auch die Folie der jeweiligen Originale läßt, von einer anderen Seite her, beurteilen, was er konnte und was er wollte. Schiller bearbeitete sehr verschiedenartige Vorlagen. Die hochklassische Phèdre steht neben dem Konversationsstück Picards; bearbeitet wurden Shakespeare und Goethe, der Dichter setzte sich mit der griechischen Iphigenie und einem italienischen Märchenstück in der Tradition der Commedia dellarte auseinander. Einige der Bearbeitungen, an erster Stelle Phädra, dann auch Macbeth und Turandot, sind eigenständige Kunstwerke, die unabhängig von literaturwissenschaftlichem Interesse hohe Beachtung verdienen."
Autorenportrait
Informationen zu Friedrich Schiller auf suhrkamp.de