Der Körper der Kunst
Konstruktionen der Totalität im Kunstdiskurs um 1800
Grave, Johannes / Locher, Hubert / Wegner, Reinhar
Erschienen am
01.09.2007
Beschreibung
In den Jahren um 1800 treffen in Weimar und Jena in einer einzigartigen Konzentration neuartige, teilweise einander widersprechende Konzeptionen von Kunst, Kunsttheorie und Kunstgeschichte aufeinander. Doch bei aller Verschiedenheit liegen diesen Annäherungen an die Kunst gemeinsame Fragen und vergleichbare Strategien zu ihrer Beantwortung zugrunde. Auf eine Krise der normativen Kunsttheorie und eine zunehmend komplexer erscheinende Geschichtlichkeit von Kunst antworten Johann Wolfgang Goethe, Heinrich Meyer, Carl Ludwig Fernow, Alois Hirt, Friedrich Schlegel und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, indem sie Kunst als eine Totalität begreifen und mit der Ganzheit Natur analogisieren. In der Metapher des Kunstkörpers findet dieses folgenreiche Konzept eine bündige Formel.Die Beiträge dieses Bandes zeichnen die grundlegende Verschränkung von kunsttheoretischem und kunsthistorischem Denken am Beispiel prägender Autoren der Zeit um 1800 nach. Ein Rückblick auf Johann Joachim Winckelmann macht auf Wurzeln dieser Überlegungen aufmerksam; ein Blick voraus auf Carl Friedrich Rumohr zeigt, wie der Kunstdiskurs um 1800 in die sich neu formierende Disziplin Kunstgeschichte hineinwirkte.
Autorenportrait
geb. 1953 in SpeyerStudium der Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft1982 Promotion in Heidelberg, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Darmstadt1991 Habilitation, Hochschuldozent am Institut für Kunstgeschichte in Stuttgartseit 1999 Professor für Neuere Kunstgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena