Beschreibung
Welche Komponenten umfasst die Leistungsbeurteilung am Ende der Grundschulzeit aus Sicht der Lehrkraft? Welche individuellen kognitiven und nicht-kognitiven Schülermerkmale spiegeln sich in der Deutsch- und Mathematiknote der vierten Klasse wider, und inwiefern zeigen sich hier direkte und vermittelnde Effekte der sozialen Herkunft? Welche Rolle spielt bei der Notengebung die leistungsbezogene und soziale Klassenzusammensetzung, und inwiefern werden die einzelnen Einflussfaktoren auf die Notengebung durch schulrechtliche Vorgaben gestützt und können messtheoretischen Gütekriterien entsprechen? Ausgehend von diesen Fragestellungen zeigen Analysen auf Basis der DFG-geförderten Längsschnitt-Studie KOALA-S, dass die individuellen kognitiven Schülermerkmale den größten direkten Effekt auf die Notengebung vorweisen. Ebenfalls nimmt das Arbeitsverhalten direkten Einfluss auf die Deutschnote. Die familiären Merkmale nehmen unter Kontrolle der Lehrkrafteinschätzungen zu individuellen Schülermerkmalen keinen direkten Einfluss auf die Deutsch- und Mathematiknote, gleiches gilt für die leistungsbezogene und soziale Klassenzusammensetzung. Sehr wohl aber zeigen sich Vermittlungseffekte der durch die Lehrkraft eingeschätzten familiären Prozessmerkmale (Bildungsaspirationen der Eltern, Schulkontakte, Unterstützung des Kindes) über die individuellen Schülermerkmale auf die Schulnoten.