Beschreibung
Über ein Jahr lang arbeitete die Ethnologin als Aushilfskraft in vier Demenzwohngruppen. Ihre positiven Beziehungen zu den Bewohnern veranlassten sie dazu, die medizinische Diagnose 'Alzheimer' zu hinterfragen und über die kulturelle Bedeutung des Alters nachzudenken. Auf welchem Menschenbild beruhen die biomedizinische Forschung und der Umgang der Öffentlichkeit mit Alter und Demenz? Ließe sich dieses Bild nicht ändern, um die Integration und gesellschaftliche Teilhabe alter und dementer Menschen zu verbessern? Das Buch beschreibt das Leben in den Wohngruppen aus Sicht der 'Dementen' und der Pflegenden. Es bewertet den Verlust kognitiver Fähigkeiten und die damit einhergehenden, keineswegs nur negativen Persönlichkeitsveränderungen letztlich als ein Handicap wie andere auch. Wir lernen allmählich, Menschen mit Down-Syndrom oder Querschnittslähmung zu integrieren; ebenso müsste eine lebenswerte Gesellschaft alte und demente Menschen mit ihren typischen Verhaltensweisen im Alltag akzeptieren, anstatt sie abzuschieben.