Beschreibung
Comics sind weltweit eine kurzweilige Lektüre für ein vornehmlich junges Publikum - sie sind aber auch Spiegel der Gesellschaft, der Wünsche und Vorstellungen ihrer Leser. Dies gilt auch für die im Westen weitgehend unbekannten chinesischen Comicformen. Als >Bücher für kleine Leute< waren sie aber nicht, wie in Deutschland, verfemtes Objekt pädagogischer Diskussionen um die vermeintliche Verdummung der Jugend, sondern seit der Gründung der VR China 1949 in den staatlichen Apparat zur Indoktrination und Volksbildung eingebunden. Dem Auftrag, Kenntnisse über Geschichte und aktuelle Politik zu vermitteln, sind die Comiczeichner mit Freude nachgekommen. Zeugnis dieser Tätigkeit sind zehntausende von kleinen Heften, die ein Millionenpublikum gefunden haben. Das vorliegende Buch spürt der Geschichte der chinesischen Comics im 20. Jahrhundert nach. Dabei werden Fragen von Zensur genauso angeschnitten wie die der Politisierung und Verklärung.
Autorenportrait
Andreas Seifert ist Sinologe und Politikwissenschaftler und lebt in Tübingen.