Beschreibung
Naturkundemuseen gehören zu den Vorreitern der Museumsreformbewegung des deutschen Kaiserreichs. Aus Stätten des Sammelns und Forschens wurden öffentliche Bildungsanstalten. An der Schwelle zum 20. Jahrhundert vollzogen sie einen grundlegenden wissenschaftlichen und ästhetischen Perspektivenwechsel: Sie erzeugten und verbreiteten neue, biologisch-ökologisch geprägte Bilder von Natur. Die in den Museen vermittelten Naturvorstellungen waren in hohem Maß von den jeweils dominanten Auffassungen von der menschlichen Gesellschaft bestimmt. Die Studie macht den historischen Wandel kultureller Leitbilder anhand von Museen exemplarisch deutlich. In einm systematischen Querschnitt werden naturkundliche Expositionen des Kaiserreichs in Hinblick auf Gebäude- und Raumkonzeptionen, wissenschaftliche und visuelle Entwürfe und ihren Besucherbezug untersucht. Das Buch verbindet Wissenschaftsgeschichte, Museologie und Gesellschaftsgeschichte miteinander. Mit seinem interdisziplinären und integrierenden Ansatz bietet es zugleich ein Modell für die historische Analyse musealer Repräsentationen.