Beschreibung
In den Erzählungen der Samuelbücher stehen Saul und David einander nicht nur als Einzelfiguren gegenüber, sondern repräsentieren auch ihre jeweiligen Reiche Israel und Juda. Das durchgängige Kompositionsmerkmal des Figurenkontrastes spiegelt deshalb auch den israelitisch-judäischen Gegensatz. Klaus-Peter Adam widmet sich der Figurenkonstellation und Handlungsabfolge der Erzählungen und ordnet Motive und Themen in die Geschichtsschreibung der Samuel- und der Königebücher ein. Ihre Bezüge zur übrigen Überlieferung von den Königen Judas und Israels liegen besonders in der judäischen Perspektive begründet, die sich bereits in den Quellen der Königebücher nachweisen lässt. Wie in diesen Quellen der israelitisch-judäischen Königsgeschichte erweisen sich Bündnisse und Aufstände auch als entscheidende geschichtliche Ereignisse der narrativen Entfaltungen um die Figuren Saul und David. Die Eigenarten dieser Erzählungen, ihre Konzeption als paradigmatische Vorgeschichte zur späteren Königsabfolge und ihr Überlieferungswachstum werden im Vergleich mit anderen Werken antiker Geschichtsschreibung bestimmt.
Autorenportrait
Born 1965; studied Protestant Theology in Berlin, Tübingen, München; 1999 PhD; 2005 Habilitation; Professor of Old Testament at the Lutheran School of Theology at Chicago.