Beschreibung
Die Hochzeitsreise gehört zum Standardprogramm der Hochzeitsfeierlichkeiten. Sie bildet den Schlusspunkt der aussergewöhnlichen Zeit des Heiratens. Ihr einmaliger Charakter lässt eine minutiöse Vorbereitung und wohl durchdachte Durchführung der Reise vermuten. Diese kulturwissenschaftliche Studie zeigt, wie Brautpaare in der Schweiz ihre Flitterwochen planen und gestalten. Sie geht der Frage nach, weshalb Flitterwochen weiterhin populär sind, obwohl sich ihre Ausgangsbedingungen in den letzten Jahrzehnten doch fundamental verändert haben: Der Haushalt ist bei der Eheschliessung bereits eingerichtet, und die Fotoalben sind mit gemeinsamen Ferienbildern gefüllt. Anhand von Interviews mit Honeymooners und Experten wird gezeigt, dass sich Brautpaare bei der Gestaltung der Flitterwochen in einem Spannungsfeld bewegen: Auf der einen Seite steht die gesellschaftliche, massenmedial geprägte Vorgabe, wie eine Hochzeitsreise auszusehen hat. Auf der anderen das Bedürfnis der Paare nach Individualität und Abgrenzung davon. Unter dem Strich resultiert ein variantenreiches Liebesritual mit wiederkehrenden Elementen: die Suche nach Zweisamkeit, der Genuss von ausseralltäglichem Luxus und das Naturerlebnis.