Beschreibung
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den 'klassischen' mittelhochdeutschen Artusromanen, Hartmann von Aues Erec und Iwein sowie Wolfram von Eschenbachs Parzival, kreist oft um die Frage, ob eine Interpretation der Texte eher im Sinne der Kuhnschen Doppelwegstruktur oder von der Titelfigur her erfolgen soll. Dieses Buch verbindet beide Ansätze, indem es auf der Grundlage einer Analyse von strukturellen Regularitäten einerseits und Bezeichnungen für die Titelfiguren anderseits eine integrative Lösung der 'Struktur- und Figurdebatte' in der deutschen Artusromanforschung anbietet. Dabei rückt die Bedeutung von Ehenormen und Geschlechterrollenvorstellungen ebenso in den Mittelpunkt der Untersuchung wie die Funktion genealogischer Zusammenhänge. Das Buch liefert eine neue Sicht auf die altersklassenspezifische Schwerpunktsetzung der mittelalterlichen Romane, die implizit normative 'Karrieren' entwerfen, in deren Verlauf jugendliche Ritter zu mündigen Herrschern werden. Über die Betrachtung solcher Statusveränderungen der Titelfiguren erfolgt zudem eine Neubewertung der Rolle des Artushofes für die Entwicklung der Protagonisten.
Autorenportrait
Markus Rostek studierte Geschichte und Deutsch für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Passau, am Heidelberg College in Tiffin/Ohio (USA) sowie an der Durham University in Stockton on Tees (UK). Darüber hinaus legte er seine Magisterprüfung in Deutscher Literaturwissenschaft, Mittlerer und Neuerer Geschichte sowie Bayerischer Landesgeschichte ab. Nach der Promotion in Deutscher Literaturwissenschaft an der Universität Passau hat er seine Arbeit als Gymnasiallehrer in Bayern aufgenommen.