Beschreibung
Dieser Band enthält Aufsätze Eckhard Plümachers zur kanonischen Apostelgeschichte sowie zu den apokryphen Johannesakten. Im Mittelpunkt der Arbeiten zur Apostelgeschichte steht insbesondere die Frage nach dem Verhältnis der Acta Apostolorum zur zeitgenössischen hellenistisch-römischen Geschichtsschreibung. Dabei werden sowohl übergreifende Themen wie das der literarischen Gattung der Apostelgeschichte oder das ihrer Einordnung in das breite Spektrum der antiken Historiographie erörtert als auch Einzelprobleme reflektiert, wie sie z. B. mit den Reden der Apostelgeschichte, den sog. "Wir-Berichten" oder der Fiktionalität und Wunderhaftigkeit der lukanischen Geschichtserzählung verbunden sind. Auf diese Weise unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet, gewinnt das Werk, in dem sich das Christentum erstmals Geschichte schreibend äußert, schärfere Konturen. Die Aufsätze zu den Johannesakten befassen sich mit dem Einfluß, den die pagane Umwelt auf einen etwa ein Jahrhundert nach dem Verfasser der Apostelgeschichte schreibenden christlichen Romanautor ausgeübt hat. Dabei kommen literarische, popularphilosophische und gesellschaftliche Aspekte in den Blick, aber auch solche der römischen Kaiserideologie sowie der Provinzialverwaltung. Alle Aufsätze sind gründlich überarbeitet, auf den neuesten Forschungsstand gebracht und z. T. auch erheblich erweitert worden. Der Beitrag zur Bedeutung Roms in der Apostelgeschichte wird hier erstmals publiziert.
Autorenportrait
Geboren 1938; Studium der Ev. Theologie und der Geschichte in Bonn, Zürich und Göttingen; 1967 Promotion; ab 1968 im wissenschaftlichen Bibliotheksdienst; 1974-1993 Bibliotheksdirektor der Kirchlichen Hochschule Berlin, 1993-2003 der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin; 1993-2003 stellvertretender Direktor des Instituts für Urchristentum und Antike der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität.