Beschreibung
Der sizilianische Autor Luigi Capuana (1839-1915) ist vor allem als Vertreter des verismo bekannt. Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht allerdings die Frage, ob und inwiefern Capuana angesichts seiner Faszination für das Okkulte überhaupt als klassischer Vertreter des verismo gelten kann, da gerade seine Romane zahlreiche Ambivalenzen in den Realitätsdarstellungen offenbaren. Dazu werden die im deutschsprachigen Raum teilweise unveröffentlichten Romane literatur- und kulturwissenschaftlich kontextualisiert, Capuanas Verhältnis zu unterschiedlichen Strömungen seiner Zeit (Spiritismus, Realismus, Positivismus etc.) und sein Wissenschaftsverständnis beleuchtet. Untersucht wird auch zum ersten Mal das Verhältnis der Romane zu anderen Schriften Capuanas (Novellen, Theaterstücke, literaturkritische und -theoretische Werke) sowie Capuanas lebensweltliches Verhältnis zum Spiritismus.