Beschreibung
Hier werden die Grundlagen des Gestaltpädagogik-Ansatzes vor dem Hintergrund der kreativ-humanistischen Tendenzen in heutigen Schulen vermittelt. Die Verbindung der Theorie mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis wird den Studierenden, den praktizierenden Lehrer*innen und allen Interessent*innen einen neuen Zugang zum Fremdsprachenlernen durch Selbstreflexion, Selbsterkenntnis, Empathie, authentische Präsentation, Erkenntnis persönlicher Stärken und Schwächen, Selbstvergewisserung ermöglichen. Im Fokus steht die Erweiterung der persönlichen, sozialen und didaktischen Kompetenzen der Deutschstudierenden und Deutschlehrer*innen auf der Basis eines vertieften Verstehens von Menschen und deren kulturellen Hintergründen. In Handlungssituationen werden verschiedene Verfahren erlernt, u. a. die Arbeit mit dem kreativen Potential, die Differenzierung der Wahrnehmungsfähigkeit, die Vergegenwärtigung der eigenen Bildungsbiographie. Das persönlich bedeutsame Lernen in der Gruppe dient als Modell für die prozessorientierte Arbeit. Dem Umgang mit verschiedenen Künsten wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet, denn gerade Kunst unterstützt die Erziehungsmethoden, mit ihrer vielfältigen Heterogenität, Mehrdimensionalität, Überschreitung und Umgestaltung der Realität und ihren zahlreichen Anstößen im emotional-affektiven Bereich. Es werden Methoden und Arbeitsformen dargestellt, in denen großer Wert auf sinnliche Wahrnehmung und Emotionen gelegt wird und mit denen man dem interaktiven und interkulturellen Fremdsprachenunterricht am nächsten kommt. Gestaltpädagogische Verfahren werden durch Illustrationen und Schülerarbeiten ergänzt. Mit vielen Fallbeispielen sowie Anregungen und Tipps für die Praxis des Lehrens und des Lernens. 'Ich finde es wichtig, dass man Gestaltpädagogik im Fremdsprachenunterricht nicht nur als eine Methode, die man ab und zu einsetzt, sondern als ,Unterrichtsstil' wahrnimmt. Dann wird der Fremdsprachenunterricht zu einem Ort, an dem man sich als ganze Persönlichkeit im sozialen Umfeld realisieren und entfalten kann.'
Autorenportrait
Doc. PhDr. Ivica Kolecáni Lencová, PhD., Professorin am Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur der Pädagogischen Fakultät der Comenius-Universität in Bratislava, arbeitet in der Lehrerausbildung zukünftiger Deutschlehrkräfte; Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Fremdsprachendidaktik, DaF-Didaktik und -methodik, neue Ansätze und Unterrichtsmodelle, Gestaltpädagogik im Fremdsprachenunterricht, Visual Literacy, Ästhetisches Lernen (Literaturdidaktik im Kontext der postkommunikativen interaktiven Didaktik, bildende Kunst im DaF-Unterricht, Umgang mit künstlerischen Artefakten im Medienverbund); arbeitet als Gutachterin in nationalen Kommissionen; Redaktionsmitglied der Zeitschrift Brünner Hefte; Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift für Gestaltpädagogik; Beteiligung an zahlreichen internationalen und nationalen Projekten (u.a. auch im Bereich der Gestaltpädagogik); mit Beiträgen auf nationalen und internationalen Kongressen und Tagungen, Gastdozentin an zahlreichen Universitäten (Prag, Brünn, Ragusa, Wroclaw, Mexico-City etc.); Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut in Bratislava und mit einem Verlag (Lektorin und Workshop-Leiterin, Tutorin und Mitautorin); Autorin und Mitautorin zahlreicher Publikationen (6 Monographien, etwa 45 wissenschaftlicher Studien, über 50 Fachartikel, 25 Lehrwerke für Grund- und Mittelschulen etc.).